Der Weg zum glücklich sein…?

Mein letzter Abend daheim – bei meinen Eltern in dem Haus in dem ich aufgewachsen bin und in dem ich die ersten 18 Jahre meines Lebens gelebt habe.

Zumindest mein letzter Abend dieser Weihanchtsferien. Vielleicht werde ich schon bald wieder hier her kommen. Aber es ist trotzdem jedes Mal ein komisches Gefühl. Ich habe jetzt zwei Wochen ungefähr wieder hier gewohnt und mich wieder eingewöhnt. Es ist, als ob mein „neues“ Leben da draußen ein Traum gewesen wäre, ein langer Traum, von dem ich vor zwei Wochen aufgewacht bin.

Und morgen wird es genau umgekehrt sein. Morgen wird mir die Zeit in meinem Elternhaus wie ein Traum vorkommen. Unwirklich. Alleine die Vorstellung lässt meinen Puls schneller schlagen. Es ist jedes Mal, als würde ich erneut von daheim ausziehen.

Wenn ich mir jetzt vorstelle, ich müsste morgen zurück in die Wohnung, in der ich die beiden ersten Semester lang gewohnt habe, überkommen mich Übelkeit, Angst und Verzweiflung. Doch ich muss nicht mehr in diese Wohngemeinschaft des Schreckens (entschuldigt, den Ausdruck).

Morgen geht es zurück in MEINE Wohnung. In MEINE WG, in der ich so glücklich bin, wie ich es mir damals nie hätte erträumen können. Natürlich, es ist komisch wieder abzureisen, von daheim, wieder nur noch per Telefon oder andere Medien Kontakt mit meinen Eltern zu haben anstatt einfach die Treppe hinunterrennen zu müssen, wenn ich mit ihnen reden möchte.

Dafür kann ich aber einfach an die Tür meiner engsten Freundin im Studium klopfen und mich auf ihr Bett setzen, oder in der Küche mit ihr und unserem Mitbewohner die kleinen oder großen erste Welt-Probleme bequatschen. Ich habe zwar nicht meine Eltern um mich, aber trotzdem Menschen, die ich sehr gerne habe. Nicht nur in der WG sondern auch in der Stadt, denn alle kommen aus den Weihnachtsferien zurück.

Diese Tatsache hört sich irgendwie fast schon selbstverständlich an. Aber dahin hat ein langer Weg voller Emotionen geführt. Voller auf und abs, mehr Tiefgänge als Hochs. Dennoch, wir haben den Kampf gewonnen, wir haben uns durch den Wohnungswahnsinn einer Großstadt geschlagen und anschließend durch den Casting-Wahnsinn für den dritten Mitbewohner. Wie oft wollte ich aufgeben, doch wir haben nicht aufgegeben. Egal, wie verzweifelt man ist, oder wie verzwickt eine Situation auch aussieht, man schafft es daraus. Man muss nur an sich und an das Glück (oder Schicksal) glauben. Dabei helfen nicht mehr oder weniger Freunde und Familie, die einem dabei immer wieder aufhelfen. Für diese bin ich sehr dankbar.

Doch letztendlich ist man es selbst, der es schaffen muss. Motivation zu finden, das zu ändern, was einen unglücklich macht im Leben. Den Mut zu finden, aufzustehen. Zu erleben anstatt vor sich hin zu leben. Etwas im Leben zu ändern ist manchmal einfacher, als man es sich jemals vorstellen könnte, denn es sind die Kleinigkeiten, die einen glücklich machen können. Es muss nicht immer eine größere Mission wie eine WG-Neugründung sein. Es kann auch die Suche nach einem neuen Hobby sein. Denn wenn man etwas findet, dass einen erfüllt und bei dem man Menschen trifft, mit denen man eine Leidenschaft teilt, dann kann das auch schon die Lebenseinstellung und Lebensfreude ins Positive ändern.

Oder noch einfacher: Mach morgen etwas, das dich glücklich macht. Eine Kleinigkeit wie zum Beispiel schreiben, lesen, deinen Lieblingsfilm schauen, Schlittschuh laufen, eine Peron anrufen, die du sehr gerne hast und mit der du lange keinen persönlichen Kontakt hattest, eine Reise zu dieser Person planen, ein Spiel spielen, tanzen, singen, ausschlafen. Egal was, mach dir bewusst, wie glücklich es dich macht.

Wenn das nicht hilft, dann mach denk daran, was du in deinem Leben schon für Hürden gemeistert hast. Egal, wie hoch oder niedrig diese Hürden für andere aussehen, für dich waren sie ein Hindernis, das du bewältigt hast.

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